Thomas Ernst ist Freiburgs erster „Lehrer des Jahres“

100 Gäste, 5 Finalisten, 1 Sieger: Wer wird Freiburgs Lehrer*in des Jahres? Seit Donnerstagabend ist die Frage beantwortet: Thomas Ernst vom St. Ursula Gymnasium kann sich mit dem Titel schmücken. Er ist einer von 77 LehrerInnen, die Schüler für den Preis vom f79-Magazin und baden.fm vorgeschlagen haben. Einen Sonderpreis gab’s für die Karlschule. Die Fotos der Preisverleihung gibt’s in der chilli-Bildergalerie.

Als Freiburgs Erster Bürgermeister Ulrich von Kirchbach den Siegernamen aus dem Kuivert zieht, ist die Spannung zum Greifen. Wer der fünf Finalisten macht das Rennen? Schüler hatten vorher flammende Plädoyers für ihre Kandidaten gehalten. Jeder der fünf wurde mit einem Video vorgestellt. „Wir haben es uns nicht leicht gemacht“, sagt Moderator Clemens Salm von der Wilhelm Oberle-Stiftung. Er ist Teil der achtköpfigen Jury des Lehrerpreises, die auf Grundlage der 77 Einsendungen unter allen Nominierten fünf Finalisten und einen Sieger kürte.

Dann verkündet von Kirchbach den Namen: Thomas Ernst. Jubel bricht aus. Der strahlende Gewinner betritt die Bühne. „Ich bin überwältigt“, sagt Ernst. Seine Schülerinnen hatten ihn in ihrer Einsendung mit Lob überschüttet: „Dass dieser Lehrer Herzblut in seinen Unterricht fließen lässt, dass er seine Arbeit heiß und innig liebt, merkt man – und man müsste blind sein, zu übersehen“, lautete einer der Sätze. Ernst unterrichtet die Schüler der Kursstufe in Gemeinschaftskunde, Geschichte und Französisch. Für die Gruppe gibt es durch den Gewinn 1000 Euro in die Klassenkasse.

Strahlende Gesichter: (v.l.n.r.) Verlagsleiterin Michaela Moser, Erster Bürgermeister Ulrich von Kirchbach, Gewinner Thomas Ernst vom St. Ursula Gymnasium, Organisator und Moderator Clemens Salm und Till Neumann.

Auch die anderen vier Finalisten sind Gewinner: Mona Frommer und Christina Link (beide Max-Weber-Schule), Reiner Siegismund (Zarduna-Schule Kirchzarten) und Gabriel Brand (St. Ursula Gymnasium) wurden ebenfalls von ihren Schülern mit vielen Lorbeeren geschmückt. Ein klares Zeichen für außergewöhnliches Engagement, mitreißenden Unterricht und viel Fingerspitzengefühl.

„Die Entscheidung war unglaublich knapp“, sagt Projektleiter Till Neumann vom chilli-Magazin. Dort betreut er die Redaktion des Schülermagazins f79, das den Lehrerpreis mit baden.fm ins Leben gerufen hat. Gemeinsam mit der Wilhelm Oberle-Stiftung, der Schöpflin Stiftung, dem Gesamtelternbeirat Freiburg und dem Freiburger Schülerrat haben sie das Projekt auf die Beine gestellt. „Auch Lehrer brauchen Liebe“, bringt es baden.fm-Programm-Chef Reyk Heyer auf den Punkt.

Erster Bürgermeister Ulrich von Kirchbach (links) mit den Nominierten (v.l.n.r.): Reiner Siegismund, Mona Frommer, Gewinner Thomas Ernst, Christina Link und Gabriel Brand.

Noch eine weitere Gruppe kann an diesem Abend jubeln: Das gesamte Kollegium der LRS-Klassen der Karlschule Freiburg ist mit einem Sonderpreis ausgezeichnet worden: 500 Euro gibt es von der Wilhelm Oberle-Stiftung für einen Klassenausflug. LRS, das steht für die Lese- und Rechtschreibschwäche der Schüler, die ihre Lehrer mit einer verblüffenden Präsentation die Krone aufsetzten. Sie entrollten ein Riesenposter mit ihrem Dank an die Lehrer. Der Unterricht an der Karlschule bewirke Großes, schrieben die Schüler und ihre Eltern in der umfassenden Bewerbung. Darunter fanden sich Sätze wie: „Unsere Kinder sind wie ausgetauscht, wir haben unsere Kinder wiederbekommen!“

Musikalisch begleitet wurde die Preisverleihung vom Freiburger Saxophon-Ensemble unter Leitung Christoph Kirschke. Um die Bewirtung kümmerten sich Schüler der Zarduna-Schule mit ihrem Catering-Service.

Ob es den Lehrerpreis in kommenden Jahr wieder gibt? „Das ruft nach einer Neuauflage“, sagt Clemens Salm. Viele strahlende Gesichter am Ende Abends sprechen eindeutig dafür. An guten Lehrern scheint es in Freiburg nicht zu fehlen.

Ein Video zur Preisverleihung gibt es bei baden.fm: Thomas Ernst gewinnt Lehrerpreis